Dieser Reisebericht beinhaltet *Werbung, da ich Orte und Unterkünfte als Empfehlung erwähne.
Unser Familienurlaub im Spätsommer 2016
Die Anreise
Auch wenn es nun schon länger her ist, möchte ich Euch den Reisebericht unseres Familienurlaubs im September 2016 nach Paris nicht vorenthalten. Welchen besseren Grund gibt es also mit 2 kleinen Kindern im Alter von damals zehn Monaten und vier Jahre in die französische Hauptstadt zu reisen, als die dort lebende Verwandtschaft zu besuchen. Also planten wir eine Woche Urlaub in Maison Lafitte zu machen und auch gleich noch die große La Boum meiner Nichte zu feiern. So nennen junge Franzosenkids ihre erste große Party. Unsere Anreise organisierten wir mit dem PKW und planten ca. sieben Stunden für die Fahrt mit Pausen ein. Im Vorfeld mussten wir gut überlegen, wie wir unsere beiden Süßen während der Fahrt bei Laune halten und haben dementsprechend genug zu Knabbern und Beschäftigungsmaterial eingepackt. Ich habe mich nach hinten ins Auto zwischen die Beiden gesetzt auch um dort der Kleinen regelmäßig die Flasche geben zu können. Wir hatten einige Folgen von Peppa Wutz aufs iPad geladen, was sich unterwegs als ein wahrer Segen herausstellte. Sobald die Luft raus war und der Bewegungsdrang zu stark, legten wir einige Pausen auf dem Rasthof ein. Außerdem war auch Wickeln notwendig, das haben wir dann allerdings im Auto erledigt und brauchten dazu keinen Wickeltisch. Die Fahrt war echt anstrengend, denn irgendwann war die Geduld der Kinder (und der Eltern) vorbei und zusätzlich war es ziemlich heiß draußen. Wir waren sehr erleichtert als dann endlich das Ortsschild PARIS zu lesen war. Dann wurden wir erstmal per Navigationssystem quer durch die Vorstadt- Ghettos gelotst. Fand ich das spannend! Skurille Gestalten, Nebel überall, brennende Mülltonnen und lautes Gebrüll (nein ich übertreibe hier GAR nicht) Die Türen des Autos wurden trotzdem verriegelt 🙂
Campingplatz Sandaya
Irgendwann waren wir dann in Maison Lafitte auf unserem Campingplatz Sandaya angekommen, auf dem wir ein Chalet, die Franzosen nennen es „mobile home“ bezogen haben. Ganz bewusst hatten wir uns gegen eine Hotelunterkunft entschieden, denn so bot sich die Möglichkeit oft an der frischen Luft sein zu können. Außerdem durften unsere Kinder hier laut sein und sich frei bewegen. Der Campingplatz liegt direkt an der Seine und meine Nichte feierte praktischerweise für uns, ihre Geburtstagsfeier dort in den Räumlichkeiten des Restaurants. Eingerichtet ist so ein mobiles Zuhause wie folgt: Zwei Schlafzimmer mit zwei Betten und sogar Bettwäsche, ein WC separat und eine Dusche mit Waschbecken, ebenfalls separat. Es gab eine kleine Kochzeile mit Gasherd, einen Kühlschrank, Kaffeemaschine, Wasserkocher und Mikrowelle. Alles voll eingerichtet auf unsere Bedürfnisse. Die Ausstattung war mit Babyhochstuhl und Terrassenmöbel inclusive. Für Frida stand sogar noch ein Reisebett zur Verfügung, das hatten wir vorher telefonisch abgesprochen. Haben wir allerdings doch nicht genutzt, da ich mit der Kleinen im Doppelzimmer und Michael mit Anton im anderen Zimmer geschlafen haben. Am ersten Tag wurde zuerst die direkte Umgebung erkundet und am Abend im Restaurant des Campingplatzes, mit Ausblick auf die Seine gemeinsam mit unserer französischen Familie gegessen. Danach waren wir richtig erschöpft und sind in den schön klimatisierten Campingwagen gegangen. Wir hatten derzeit die heißesten Temperaturen des Jahres im Spätsommer.
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Maison Lafitte
Am nächsten Tag ging es zum Einkaufen nach Maison Lafitte. Das klappte zu Fuß sehr gut, denn die Innenstadt ist nur wenige Gehminuten entfernt und bietet einige Möglichkeiten. Wir deckten uns mit hervorragenden Käse und dem besten Baguette der Welt ein und kauften zur Feier des Tages auch noch Wein in einem typischen „La Cave“, einem urigen Weinkeller der Stadt. Fantastisch. Übrigens bin ich ja ein absoluter Weinkenner und erkenne teuren Wein sofort am Preisschild 😉 Wir kauften noch ein paar Dinge im Supermarkt, überteuerte Babymilch zum Beispiel.
Als Tipp: Bringt euch genug Windeln, Kindermilchpulver und auch Kosmetik aus Deutschland mit, denn das ist in Frankreich alles teurer. Abends gab es dann eine kleine feine französische Tafel mit unserer Familie auf unserer Terrasse vorm Campingwagen. Wir saßen noch bis in die späten Abendstunden draußen, bzw. alle außer mir. Ich brachte meine Tochter ins Bett, um dann noch einige Zeit bei ihr zu bleiben, denn sie war sehr aufgeregt. Meine Nichte und unser Neffe nahmen Anton mit zum Spielplatz, denn dort kannten sie sich gut aus. Meine Schwägerin hat zu dem Zeitpunkt unserer Reise in der Pariser Innenstadt gearbeitet und wollte in den kommenden Tagen ein paar Sehenswürdigkeiten mit uns besuchen und eine kleine Insidertour unternehmen.
Paris
Paris besichtigten wir vier dann mit ihr alleine am Folgetag. Ziemlich zeitig nach dem Frühstück liefen wir zur RER-Station und lösten die Tickets für den RER, um dann kurze Zeit später mitten in Paris auszusteigen. Als erstes stand der Eiffelturm La Tour Eiffel auf dem Programm. Gesamthöhe dieser Ikone der Architektur sind 300m. Wir reihten uns ein und durchliefen ein kleines Securityprogramm, um dann mit dem Aufzug auf die Besucherplattform hinauf zu fahren. Ich kann mich an meinen Schüleraustausch vor Jahren erinnern, als der komplette Eiffelturm noch nicht abgesperrt und frei zugänglich gewesen ist. Das Hochfahren fand ich mit meiner dezenten Höhenangst noch relativ erträglich. Man bedenke ich hatte das Baby in der Trage und meinen Sohn an der Hand. War schon eine Hausnummer für mich als nicht ganz Schwindelfreie. Ok, oben angekommen war der Ausblick natürlich grandios und die Luft war wirklich angenehm hier. Die Höhe des Restaurants und der ersten Besucherplattform liegt bei 115,7m. Unsere Kinder wurden allerdings auch bald ungeduldig und hungrig. Michi und seine Schwester wollten allerdings, todesmutig wie sie sind unbedingt noch hoch bis in die Spitze des Eiffelturms fahren. Meine Schwägerin hatte mich mit Ticket ebenfalls eingeplant. „Öhm…non, merci“ ich lehne dankend ab. Das war mir dann doch eine Spur zu heftig. Das Ganze waren mal eben 276 Meter Höhe! Mir wurde nachher sogar von den Fotos ganz schwindelig. Ich musste jetzt auch noch von dem Ding irgendwie herunterkommen mit Frida die zappelnd in der Trage hing und mit Anton an der Hand. OH MEIN GOTT! Das war dann auch wieder so eine Aktion für mich. Aber egal ich hab´s ja überlebt. Und das mit vielen Eindrücken und tollen Fotos im Gepäck.
Bootsfahrt auf der Seine
Unser nächster Weg ging runter ans Ufer der Seine aufs Touristenschiff. Ja genau. Das gehört zum Sightseeing Plan einfach dazu, Paris vom Wasser aus zu betrachten. Nun konnten sich die Kinder auch ein bisschen bewegen. Zugegeben unser Sohn wurde mit Crêpes und Wassereis ruhig gestellt. Hunger hatten wir alle und kauften die überteuerten Dinger eben an Ort und Stelle. Man gönnt sich ja sonst nix. 🙂 ich lach mich schlapp. Gesehen habe ich allerdings nicht so viel, denn die Kinder darf man auch nicht aus den Augen lassen. Die Sonne knallte uns nur so auf den Kopf, weshalb ich dann ins Innere das Bootes mit den Kindern geflüchtet bin und Michi und ich uns abgewechselt haben um einen Sonnenstich zu kriegen und Fotos zu machen. Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus waren unter anderem der Louvre, die Notre Dame und der Eiffelturm aus einer anderer Perspektive. Der Eiffelturm heißt tagsüber der rostige Nagel (sehr nützliches Wissen für Insider übrigens…hahaha). Ich habe mich dann an Deck mit einer deutsch- französischen Reisegruppe unterhalten, die mit den Jugendlichen eine Entdeckertour unternommen hat. Meinem Frage- Antwort Katalog mussten sie sich dann halt stellen 😉 Kamen ja auch nicht weg. Ich habe doch nicht ewig Zeit und möchte vieles wissen. Ok, ich frage nicht nach den Namen der Großmutter, also das ginge wirklich zu weit. Als das Boot wieder am Ufer angelegt hatte, sind wir noch durch die Pariser Innenstadt gelaufen und haben ein paar Sehenswürdigkeiten abgeklappert. Mein Sohn saß mittlerweile völlig erledigt von den ganzen Eindrücken und der Hitze im Kinderwagen. Am Notre Dame angekommen, schlummerte er schon friedlich im Land der Träume.
Ach ja genau ich muss Euch noch vom Wickeln in Paris erzählen. Wo kann man denn ein kleines Kind, wenn weit und breit keine Toilette zu sehen ist Wickeln? Wir durften ihr freundlicherweise auf dem Boden in den Galeries Lafayette eine frische Windel machen. Da war das Personal sehr freundlich und es war nun mal das Bedürfnis unserer kleinen Maus. Fand ich schon mal sehr löblich. Dann musste ich leider keine zehn Minuten später ebenfalls, aber es war kein Kaufhaus in Sicht. „Oh non“ es schickt sich in Paris einfach nicht in einem Lokal die Örtlichkeiten aufzusuchen, ohne dort zu essen. Da war mein Bedürfnis also nicht wichtig genug. Na toll, und jetzt? Ich hab dann kurzerhand meinen Sohn mitgenommen. Der musste plötzlich auch soooo, so dringend aufs Klo. DAS war dann aber in Ordnung. Erwachsene Touristen haben also am Besten immer eine Reisetoilette auf Rädern mit dabei. Gut zu wissen. Ganz beeindruckend fand ich den Innenhof im vierten Arrandissement. Solche Orte erwecken so viel Fantasie in mir, dass ich mir dann immer gerne die Geschichten der Menschen ausdenke die dort leben. Die Innenstadt von Paris mit Kindern in dem Alter haben wir als anstrengend erlebt, aber uns war vorher klar, dass das hier kein Strandtag wird. Also sind wir irgendwann am späten Nachmittag total platt aber mit wahnsinnig vielen Eindrücken heimgefahren, um den Abend auf dem Campingplatz ausklingen zu lassen. Fernab vom Tourismus und dem Trubel der Großstadt. Das war echt Gold wert. Hier war es wirklich ruhig und entspannt. Mein Sohn fand es toll mit seinen Autos vor dem Campingwagen auf der Wiese zu spielen und hatte hier seine Welt im Döschen. Viel brauchen Kinder nicht um glücklich zu sein.
La Boum
Nun stand La Boum, das Fest meiner Nichte vor der Tür. Gestartet wurde schon gegen Nachmittag mit einer Kinderdisco in den Räumen des Restaurants. Die Kinder spielten auf dem Spielplatz und eigentlich überall. Meine Nichte hatte sich eine Bar à ongles eine kleine Nagellack-Bar gewünscht und diese wurde dann eröffnet und meine Schwägerin und ich waren ihre Angestellten. Es war ein tolles buntes Fest. Meine Nichte strahlte den ganzen Tag bis über beide Ohren. Auch heute bin ich wieder früher gegangen, um Frida ins Bett zu bringen. Unsere Beiden waren abends immer so geschlaucht, was natürlich auch an der Wärme und den vielen neuen Eindrücken lag. Kurze Zeit später kam dann auch Michael zum Chalet, um Anton ins Bett zu bringen, denn er konnte die Augen kaum aufhalten. Wir verpassten das Grillen aber unsere Familie hat uns nicht hungern lassen und brachte uns Essen zum Campingwagen. Als die Kinder endlich schliefen, saßen Michi und ich dann auf der Terrasse. So lässt es sich doch leben. À votre santé Paris.
Jardin d´Acclimatation
Als Highlight für die Kinder haben wir einen Tag für den Jardin d´Acclimatation eingeplant. Das ist ein Freizeitpark mitten in Paris. Wir fuhren mit dem Auto und konnten am Seitenstreifen einen Parkplatz in Eingangsnähe finden. Zum Glück hatten wir Badesachen und Handtücher für die Kinder mit im Gepäck, denn dort konnten die Kinder sich im Brunnenwasser erfrischen. Die Attraktionen des Parks sind alle gesondert zu bezahlen. Eine Fahrt mit dem Pferdchen, die Achterbahn, ein Spiegelpalast und ein Eis sollten es sein. Sogar einige Tiere zu Bestaunen gab es für unsere Kleine. Frida war zu dem Zeitpunkt ein Krabbelkind und konnte im Park leider noch nicht viel mitmachen. Aber dafür kamen die drei Großen hier auf ihre Kosten. Wir hatte uns ein Picknick mitgebracht, welches die Franzosen sehr gerne in Parks machen. Es gab allerlei an Tomaten, Sandwiches, Gurken, BIFI und co. als Stärkung. Wir hatten auch immer unsere Volvic oder Vittel standartmäßig wie die Franzosen mit dabei. Lustig fand ich auch als mein Mann mir nach diesem Ausflug von dem Gespräch mit meinem Franzosen- Schwager erzählte. Er sagte das französische Familienväter beim Sonntagsausflug, anhand ihrer teuren Armbanduhr den finanziellen Standpunkt kundtun möchten. Was bei den Frauen dann ihre Louis Vuitton Handtasche oder die Schuhe von Prada sind, ist des Mannes Uhr. Interessant. Ich habe dann mal darauf geachtet und es stimmt tatsächlich. Dazu muss ich sagen, dass mein Schwager ein echter Uhren- Fan ist, der uns auch die Preise nennen konnte. Da war ich echt baff. Es fuhren vergleichbar vom Preis so manche Klein bis Mittelklassewagen am Handgelenk herum. Nach diesem Tag waren unsere Kinder glücklich und zufrieden und schliefen wirklich problemlos ein. Also war es gut dieses Kinderprogramm mit einzuplanen.
Heimfahrt
Unsere Rückfahrt wurde wieder eine Herausforderung, denn auch an dem Abreisetag gab es Temperarturen von über 32 Grad. Wir mussten uns echt etwas einfallen lassen um auch jetzt wieder die ungeduldigen kleinen Quälgeister zu unterhalten. Hatten wir es dann endlich geschafft, standen wir zum allerersten Mal vor der Fähre hinter Bergen NL. Das hatten wir gar nicht gewusst. Also machten wir eine kleine Überfahrt.
Noch ein kleines Tageshighlight. Zuhause angekommen waren wir völlig erledigt und brauchten dringend Urlaub. Erholung sind solche Städtetripps garantiert nicht, trotzdem kann man viele Pausen machen und Ruheoasen schaffen. Gerade mit den Kindern wirklich sinnvoll, wenn man zwischenzeitlich einen Rückzugsort hat. Ich würde es trotz stressigen Phasen immer wieder tun! Als nächstes steht bei uns Berlin an. Darauf freuen wir uns schon sehr. Und jetzt sind unsere Kinder auch wieder größer und damit verändert sich auch der Urlaub.
Welche Reisen habt ihr mit kleinen Kindern schon unternommen? Lieber Strandurlaub, Berge, Städtetripps oder Heimaturlaub? Welcher Urlaubstyp seid ihr denn so? Erzählt doch mal, ich bin gespannt.
Eure Anne
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