Eine Oma für Fridolina und der Unsichtbär
*Werbung (unbezahlt), weil es Rezensionsexemplare sind.
Der Arena Verlag hat uns zwei tolle Kinderbücher als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt.
Ich beginne mal mit dem ersten Buch „Eine Oma für Fridolina“ von Anna Lott, frisch im Juli 2018 im Arena Verlag erschienen und illustriert von Nikolai Renger.
Optisch ist das Buch echt ein Knaller. Ansprechend, farbenfroh und freundlich.
Die Aufmachung gefällt uns und den Kindern gut. Dieses Buch ist wirklich ein etwas anderes Kinderbuch und unbedingt zum Vorlesen zu einer ruhigen Zeit am Tag geeignet. Ich habe es meinem sechsjährigen Sohn in zwei Etappen vorgelesen, denn es ist lang und beschreibt ein emotionales Thema. Es braucht Zeit, um darüber nachzudenken und im Nachhinein mit dem Kind darüber zu sprechen.
Worum geht es eigentlich in diesem Kinderbuch?
Fridolinas Oma Rita ist schon lange tot. Aber morgen ist in ihrer Kita der Oma-Tag. Das findet sie ungerecht, denn alle anderen Kinder haben eine Oma die sie mitbringen können.
Omas sind etwas ganz besonderes und Fridolina vermisst es eine eigene Oma zu haben.
Das kleine Mädchen macht sich mit ihrem Freund auf die Suche nach der perfekten Oma und lernt dabei einiges über sich und das Leben.
Einfühlsam beschäftigt sich dieses Buch mit den Themen Verlust und Trauer. Bei uns ist genau das Thema Tod aktuell, denn auch wir haben unsere liebe Oma, die Mutter meines Mannes, vor ein paar Wochen verloren.
Abschied nehmen und gleichzeitig zu verstehen, dass die Menschen trotzdem nicht ganz gegangen sind ist ein komplexes Thema, welches hier sehr einfühlsam und kindgerecht erklärt wird. Und das Ganze auch noch freundlich und mit einem Schmunzeln.
Mir persönlich fällt es häufig schwer die richtigen Worte zu finden um Gefühle zu erklären oder meinen Kindern das Thema Tod greifbar zu machen. Dieses Buch kann in der Trauerbegleitung gut eingesetzt werden und gibt neue Sichtweisen und Trost für das Kind.
Es ist einfach geradeheraus erzählt und nichts wird tabusiert. Ich mag den Schreibstil der Autorin, denn sie sagt es einfach so wie es ist. Kinder verstehen das. Es geht aber auch nicht nur um den Tod an sich, sondern darum einem Kind zu zeigen, dass Menschen älter werden und dass dies kein Grund ist sich zu fürchten. Im Gegenteil, Oma zu sein kann auch lustig sein.
Bei der Lesedauer macht es Sinn das Buch über mehrere Etappen vorzulesen. Nach einer Weile konnte mir mein Sohn nicht mehr folgen, denn die Konzentration ließ bei ihm ab der Buchmitte nach.
Ich denke, dass dieses Buch sehr gut als Vorlesebuch im Grundschulalter und auch bereits für Vorschulkinder geeignet ist. Für den Kindergarten als Gruppenvorlesebuch ist es mir zu lang, es macht eher Sinn es mit einem Kind alleine zu lesen. Eine Buchreflektion im Nachhinein ist bei diesem Thema ganz wichtig. Dann kann das Kind noch Fragen dazu stellen und es besser für sich verarbeiten.
Der Unsichtbär
Das andere Buch heißt „Mein bester Freund ist Unsichtbär“, geschrieben von Annette Herzog und illustriert von Christine Kugler. Ebenfalls erschienen im Juli 2018 im Arena Verlag.
Eine Geschichte vom Mutigsein
Alles ist fremd für Silas: das neue Haus, der neue Kindergarten und Mamas dicker Bauch. Auch Bär, der eines Tages aus einem Umzugskarton spaziert. Aber Bär ist toll! Er ist so groß, dass Silas sich hinter ihm verstecken kann. Bär beschützt Silas und er ist mutig. Die beiden werden sofort beste Freunde. Doch eines Tages ist Bär verschwunden. Silas macht sich auf die Suche und bekommt dabei unerwartet Hilfe von einem Mädchen das ebenfalls einen guten Freund vermisst.
So liest sich die Buchbeschreibung zu diesem tollen Kinderbuch über das Mutigsein und Freundefinden.
Mein Sohn fand dieses Buch sehr spannend und hat sich an einigen Stellen selbst wiedergefunden, denn der kindliche Alltag ist häufig mit Unsicherheiten und einem Aufeinanderzugehen verbunden.
Der kleine Silas zeigt aus Sicht eines Kindes, wie es sich anfühlt als Kind irgendwo fremd zu sein und welche Schwierigkeiten das mit sich bringen kann. Es braucht Mut neue Freunde zu finden und Selbstvertrauen zu entwickeln.
„Mein bester Freund ist Unsichtbär“ eignet sich als Buch für die Arbeit im Kindergarten. Das Buch macht wirklich Freude, weil es schön und aufwendig illustriert wurde.
Die imaginäre Phase die Kinder im Kindergartenalter durchleben, spricht dieses bezaubernde Buch an und zeigt wie sich aus Einsamkeit irgendwann Zusammenhalt und Freundschaften entwickeln können. Die Idee eines unsichtbaren Beschützers und Freundes an der Seite des Kindes als Symbol und Hilfe um sich besser zurecht zu finden ist der Autorin gut gelungen.
Comment
Liebe Anne,
Danke für diesen tollen Beitrag.
Ich werde diese Bücher im Hinterkopf behalten, mein Kind ist leider noch zu klein dafür.
Schön, dass es Bücher gibt, die das Thema Tod für Kinder besser verständlich machen und uns Worte an die Hand geben, die uns in der Situation fehlen.
Annemarie